Sonntag, November 06, 2005

Wetten, dass, eine verlässliche Größe in der deutschen TV-Landschaft



„Wetten, dass ist die letzte verlässliche Größe in diesem Land“, mit dieser Einschätzung begann Thomas Gottschalk mit Blick auf die derzeit unstabilen Polit-Verhältnisse in Deutschland seine jüngste Show aus Mannheim.Und auf das Rezept der größten Show Europas –eine gelungene Mischung illustrer Stars gekoppelt mit ebenso gut gelungenen Wetten – konnte sich der TV-Zuschauer einmal mehr verlassen.

Auch darauf, das Tommy wieder jede Menge guter Sprüche auf Lager hatte. Wie diesen vor der Wette, bei der eine Gruppe junger Leute in vier Minuten fünf Kubikmeter Schlagzeug-Instrumente in einen Kleinwagen der A-Klasse verstaute. Gottschalk: „60 Ständer und 30 Becken, das hört sich an, wie ein Betriebsausflug des Aufsichtsrates bei VW!“

Dieser Showmaster ist in seinen Dialogen – wie die gesamte Sendung – ebenso kontrastsreich wie sein aktuelles Outfit: Oben ein edles Dinnerjacket, unten eine „effe“ Jeans, wie das volle Haus in Mannheim den beliebten Entertainer erleben durfte. Voll wie nie, war auch das TV-Sofa, wo sich u.a. Madonna, Cameron Diaz, Toni Collette, Santata, Diane Kruger, Benno Fürmann, Green Day, Anna Netrebko, Rolanda Villazon, Gunter & Mirja Sachs und Christian Wörns und Shakira tummelten.

Nicht zu vergessen Mario Adorf, der verriet, dass er sich mit seinen nunmehr 75 Jahren langsam ein wenig von der Bühne zurückziehen möchte, weil diese Arbeit mittlerweile „zu zeitaufwendig“ sei. Statt dessen ziehe er nun die TV- und Filmarbeit vor. „In mir steckt Gutes und Böses, daher muss ich mich in meinen Rollen nicht verstellen“, entlockte Gottschalk seinem prominenten Gast, der einen Ausschnitt aus seinem neuen Kinofilm „Es ist ein Elch entsprungen“ mitgebracht hatte. Ein (Weihnachts-)Film in dem er den guten Nikolaus spielt; der Böse folgt in einem TV-Dreiteiler, den er derzeit an der Seite von Iris Berben für das ZDF dreht.

Und noch ein guter Film kommt in Kürze in unsere Kinos: „Merry Chirstmas“, eine rührende und zugleich wahre Kriegsgeschichte, in der Freund und Feind zusammen Weihnachten feiern. Die Hauptdarsteller Diane Kruger - deutscher Export in Hollywood – „Ich spiele endlich einmal eine Deutsche!“und Benno Fürmann präsentierten sich als sympathische Werbeträger der Leidwand- und der Mannheimer TV-Produktion.

Nicht unterschlagen wollen wir an dieser Stelle Uwe Ochsenknecht, der für die Stadtwette 250 Gitarristen mobilisieren musste, die mit ihrer E-Gitarre vor dem Mannheimer Wasserturm den Klassiker von Deep Purple „Smoke on the Water“ zu spielen hatten. Die Stadtwette wurde geschafft; im Gegenzug muss Thomas am heutigen Sonntag Eintrittskarten im Mannheimer Museum für die Ausstellung „Einstein begreifen“ abreißen.

Als einer der Höhepunkte der fast dreistündigen TV-Show entpuppte sich einmal mehr die Kinderwette, die mit dem 6jährigen Fabrice Becker zugleich den jüngsten Kandidaten aller bisherigen Wetten, dass-Sendungen präsentierte. Der kleine Luxemburger konnte aus 600 Puzzle-Teilen auf Anhieb jedes einzelne Puzzle eines von insgesamt 12 Puzzle-Bildern zuordnen.

Wie bereits berichtet kam eine der Außenwetten aus dem Hunsrück. Hier war es der 72jähr. Rentner Werner Kohlbecker aus Köln, der mit dem Spiel seines Flügelhorns nicht nur die Zuschauer sondern auch eine große Schar müder Kühe faszinierte, die – so die Wette – sich dem Spielmann nähern würden, was sie dann auch taten.

Unmöglich an dieser Stelle auf alle Highlights dieser Show einzugehen, aus der Andreas Hofer (22) aus Österreich als Wettsieger hervorging. In knapp zwei Minuten schaffte es der junge Mann 10 mal einen Holztisch zu bezwingen, sprich: ihn ohne Bodenberührung zu umkrabbeln; eine Aktion, die auch mit einem großen Wortschatz nur schwer zu beschreiben ist.

Daher gilt einmal mehr: „Wetten, dass“ sollte man schon live und in Farbe – vielleicht das nächste Mal in Düsseldorf – erleben. „Diese Bank (mit den vielen Top-Gästen) ist wirklich nicht zu toppen“, meinte Thomas dann auch zum Abschluss des Fernsehereignisses aus Mannheim, nicht ohne seiner Freude kund zu tun, „und ich war mit dabei!“(u.a. dabei, als Madonna eines ihrer Sexy-Beine über seine Schultern baumeln ließ...)


Ja auch wir von „SHOWTIME“ waren dabei. Nicht nur am TV-Gerät, sondern auch mittels einer Web-Cam live zugeschaltet in den ZDF-Regieraum, wo wir – unserem Auftrag gemäß – ausreichend Hintergrund einfangen konnten.
Schließen wollen wir diesen Beitrag mit einem spontanen Ausspruch von Rolando Villazon, der mit Blick auf das hochkarätige Fernsehereignis meinte: „Es ist schön hier zu sein!“